„Indianer“ darf man nicht mehr sagen. Auf dem Landesparteitag der Berliner Grünen im April hatte die Spitzenkandidatin Bettina Jarrasch als Berufswunsch aus Kindertagen „Indianerhäuptling“ angegeben. Aus der Videoaufzeichnung wurde das mit dem Hinweis herausgeschnitten: „An dieser Stelle wurde im Gespräch ein Begriff benutzt, der herabwürdigend gegenüber Angehörigen indigener Bevölkerungsgruppen ist. Wir haben diesen Teil daher entfernt. Auch wir lernen ständig dazu, und wollen weiter daran arbeiten, unser eigenes Handeln und Sprechen auf diskriminierende Denkmuster zu hinterfragen.“
Liebe Berliner Grüne, könntet Ihr nicht mal mit Herrn Ministerpräsident Winfried Kretschmann reden? Er bezeichnete Impfkritiker als „Aasgeier“ (wobei Herr Kretschmann hier, genau genommen, nur die "rechtsextremen" Kritiker der Pandemiepolitik und nicht die "bürgerlichen Impfgegner" meinte - bei denen allerdings Argumente auch "nichts nützen" würden. Wer nun zu welcher Gruppe gehört, darf jeder Zuhörer - pardon: jede/r Zuhörende - selbst entscheiden. Ob solch abwertende Tiervergleiche eines Ministerpräsidenten aber überhaupt würdig sind?). Und redet doch bitte auch mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, für den Impfskeptiker „Bekloppte“ sind. Am besten auch gleich mit Bundeskanzler Olaf Scholz („enthemmte Extremisten“). Bei der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken („Covidioten“) ist es ja wahrscheinlich zu lange her. Auch Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hatte bereits 2020 ausgemacht, dass „die Verantwortungslosigkeit einiger weniger ein Risiko für uns alle“ ist.
'Wir sind die Guten, die anderen die Bösen. Und die Bösen sind schuld.' - Wer hätte gedacht, dass das noch immer so einfach funktioniert?
Christoph Hueck
P.S. Hier muss, quasi in eigener Sache, auch noch ein Beitrag von Radio München zur Verleumdung der Anthroposophen und zu historischen, gruppenbezogenen Diffamierungen verlinkt werden, die nun nicht so sehr von Politikern, aber umso mehr von den Leitmedien betrieben wird.
Kommentar schreiben
Cornelia Kariger (Samstag, 18 Dezember 2021 17:36)
Ihr habt noch die "Tyrannen", die "Sozialschädlinge" und die "Geiselnehmer" vergessen. Mich wundert nix mehr, aber über die "Aasgeier" hab ich mich dann doch gewundert. Da gibt es ja nun wirklich keinen Unterschied mehr zu den "Ratten" und dem "Ungeziefer" aus der Nazizeit. Aber so ist der Mensch. Gestatte ihm medial und politikerseits, gegen irgendwen die S.. rauszulassen und er tut es. Gefahr aufbauschen - Verursacher und Feind definieren - kleine Priviliegien gewähren - und schon ist er weg, der Firnis der Zivilisation. Würde man 1:1 ein Beispiel aus der deutschen Vergangenheit wiederholen wollen, würde das wohl nicht funktionieren. Dass eins und eins zwei ist, bekommen die meisten noch ausgerechnet. Sobald aber Gefahr oder Feind jemand anders sind als "Rassenschänder" oder " Klassenfeind", man also vom konkreten Beispiel auf den abstrakten gedanklichen Oberbau und von da wieder zurück auf den konkreten Fall rauf und runter denken muss, ist die Masse offenbar geistig überfordert. Aber noch ist Hoffnung. Es werden immer mehr kritische Stimmen laut, nicht nur Schreihälse. Auch Ärzte, Anwälte schreiben "Offene Briefe". Danke auch für den Hinweis auf KRiSta im vorhergehenden Artikel. Ja, auch Leserbriefe schreiben, an Abgeordnete schreiben - es artet sich langsam zum Fulltime-Job aus. Aber hier und heute geht es wirklich um alles. Um die Welt, in der wir leben wollen.
Liebe Grüße