[Christoph Hueck:] Politiker und Medien betonen weiterhin die Gefährlichkeit der Delta Variante, obwohl in England zwei unerwartete Tendenzen zu beobachten sind. Zum Einen ist die Zahl der
Todesfälle trotz des enormen Anstiegs der Infektionen im Vereinigten Königreich seit Anfang Juni im Vergleich zu den vorangegangenen Wellen kaum gestiegen. Zum Anderen fällt die Kurve
der Infektionen mit der Delta Variante seit der letzten Juli-Woche wieder steil ab, OBWOHL die britische Regierung am 19. Juli sämtliche Maßnahmen aufgehoben hat!
Bisher konnten Maßnahmen-Befürworter regelmäßig behaupten, der Abfall der Infektionskurven ginge auf die Maßnahmen zurück, und ohne Lockdowns wäre alles noch viel schlimmer geworden. Die neuen
Zahlen bestätigen, was Kritiker schon lange sagen: Die Maßnahmen haben auf das Kommen und Gehen der Infektionswellen anscheinend doch nicht so viel Einfluss, wie von den Befürwortern
angenommen wird.
Verlauf der Corona-Infektions- (rot) und -Todesfälle (blau) in Großbritannien, jeweils pro 1 Millionen Einwohner (1,22 Todesfälle pro 1 Millionen am 2. August).
Quelle: https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&minPopulationFilter=1000000&pickerSort=asc&pickerMetric=location&hideControls=true&Metric=Confirmed+cases&Interval=7-day+rolling+average&Relative+to+Population=true&Align+outbreaks=false&country=~GBR
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Cornelius Faust (Mittwoch, 04 August 2021 20:08)
Welchen Beitrag an dem Geschehen hat die Impfung? Welchen Einfluss hat der Anstieg der Zahlen auf das selbst verantwortliche Verhalten der Menschen? Es wurde ja überall und bei allen Wellen ein Rückgang der Zahlen meist schon vor Inkrafttreten der beschlossenen Maßnahmen beobachtet. Maßnahmen-Kritiker sehen die Ursache eher in der Natur des Virus, Psychologen eher in der des Menschen. Vielleicht kann in England beobachtet werden, dass die Menschen inzwischen zu mehr Eigenverantwortung in der Lage sind.
Christoph Hueck (Mittwoch, 04 August 2021 22:50)
Dann bräuchten wir ja - so oder so - keine staatlichen Zwangsmaßnahmen mehr. Unsere Politiker verordnen aber gerade eine Verlängerung der Maskenpflicht bis "mindestens" Feb. 2022. Bis dahin haben wir die xyz-Variante und bestimmt auch schon neue mRNA Varianten-Impfstoffe dagegen. Ganz zu schweigen von der dritten und vierten Impfung mit den bisherigen Impfstoffen. Viele sind gespannt, wie lange die Mehrheit der Menschen das noch mitmachen wird... Wie hatte Herr Schäuble so treffend gesagt?: "Lassen Sie sich nicht hinter die Fichte führen."
Cornelia Kariger (Sonntag, 08 August 2021 18:09)
Lieber Christoph Hueck, ich fürchte, Deine Frage, wie lange die Mehrheit das noch mitmacht, ist leicht beantwortet. Die Mehrheit lässt sich impfen, ob ehrlich aus Gesundheitsgründen (weil sie es halt glauben) oder ob als "Urlaubspiekser" aus pragmatischen Gründen. Presse und Politik tun das, was sie sonst mit der Kneifzange nicht anpacken wollen - spalten, hetzen, an niedrige Neidinstinkte appelieren. So schieben sie die Verantwortung für weitere Maßnahmen weg von denen, die diese erlassen hin zu den Ungeimpften, die angeblich "verlangen", dass die Geimpften auf sie Rücksicht nehmen. Nur tun sie das gar nicht - kennt irgendjemand welche?
Baue einen Feind auf - Volksfeind / Klassenfeind / Gesundheitsfeind, gib ihm die Schuld an allem Übel und hetze die "Guten" auf ihn. "Gut" sind wahlweise die mit dem gesunden Volksempfinden oder die mit dem ausgeprägten Klassenstandpunkt oder die Geimpften. Funktioniert immer - früher, heute, morgen. Allen "Nie-wieder"-Unterrichtsstunden zum Trotz. Opportunismus, Neid und Mitläufertum kriegst du aus den Menschen nicht raus.
Ich halte die Situation in Deutschland für "uns" für aussichtslos. Im Anfang einer Bewegung hin zu staatlichem Autoritarismus gibt es keine Helden, da gibt es nur verzweifelte stumm Leidende oder sich verprügeln lassende Märtyrer. Die Helden kommen erst später, wenn alles implodiert. Dann sind plötzlich alle wieder mutig und waren schon immer "dagegen". Dauert mal 12 Jahre, mal 40 Jahre, man weiß es nicht. Die Situation ist hoffnungslos, was kann man tun?