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Wirkt das weltweite Maskentragen?

[Christoph Hueck:]  Eine neue dänische Studie und ein Vergleich verschiedener Länder zeigen: Alltagsmasken haben offenbar keinen nennenswerten Einfluss auf das Infektionsgeschehen. Abermillionen Menschen tun etwas in dem festen Glauben, Infektionen zu vermeiden, obwohl es dafür keinen belegbaren Grund gibt.


Überzeugende wissenschaftliche Daten zur Wirksamkeit von Alltagsmasken gab es noch nie. Natürlich: kleine Tröpfchen werden durch Masken teilweise zurückgehalten.[1] Das ist aber auch schon alles, was man einigermaßen sicher über die Wirkung von Alltagsmasken sagen kann.

Vor Kurzem wurde nun eine erste wissenschaftliche Feldstudie zur Ansteckung mit SARS-CoV-2 mit insgesamt ca. 4.800 Teilnehmern aus Dänemark publiziert.[2] Obwohl qualitativ hochwertige Krankenhausmasken verwendet wurden, konnte kein statistisch signifikanter Unterschied der Infektionszahlen zwischen Maskenträgern und Nicht-Maskenträgern festgestellt werden. Andere Meta-Analysen waren bereits zu ähnlichen Ergebnissen gekommen, indem sie höchstens eine geringe oder keine Wirkung des Maskentragens gegen Atemwegsinfektionen nachweisen konnten.[3]

Durch das seit Monaten laufende, weltweite Großexperiment können wir inzwischen jedoch beurteilen, ob das millionenfache Tragen von Alltagsmasken die erwünschte Wirkung zeigt.  

Yinon Weiss[4] hat sich die Mühe gemacht, für eine Reihe von Ländern den Zeitpunkt der Anordnung der öffentlichen Maskenpflicht mit dem Verlauf der „Infektionszahlen“ (positive PCR-Ergebnisse) zu vergleichen. In Deutschland und Österreich hatte die Verordnung keinen Einfluss auf den Abfall der Kurven (Abb. 1).

 


In Spanien, Frankreich, Belgien, England, Irland und Italien hat die später eingeführte Maskenpflicht den jahreszeitlich bedingten Wideranstieg im Herbst nicht verhindert (Abb. 2). Dabei sind Italien, Spanien und Frankreich Länder, in denen die Menschen die Maskenpflicht offenbar ganz besonders gewissenhaft befolgen (Abb. 3).

 


Dasselbe Ergebnis zeigt sich beim Vergleich des relativ liberalen Kalifornien mit dem strengen Hawaii. Ähnliches zeigt auch der Vergleich von Texas und Kalifornien (Maskenpflicht) mit Florida und Georgia (keine Maskenpflicht) (Abb. 4).

 


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Kommentare: 9
  • #1

    Gaby Busch (Sonntag, 22 November 2020 16:41)

    Hier nun eine andere Aussage und nicht immer nur das, was passt!
    Aus Zeit online:
    Welche Rolle spielen Masken im Kampf gegen die Pandemie? Corona-Mundschutz
    Der Maskenguide für Fortgeschrittene
    Das richtige Modell, korrekt aufgesetzt, und mit sauberen Fingern: Im Prinzip ist das klar. Aber es gibt neue Erkenntnisse zum Thema Masken. Ein Überblick
    Von Corinna Schöps
    22. November 2020,
    „Allen Zweiflern, Skeptikerinnen und Maskenmuffeln zum Trotz ist wissenschaftlich inzwischen klar: Masken sind zentral. Ohne den ständigen Maskengebrauch wird es nichts mit der Eindämmung von Covid-19 und dem Schutz vor der Seuche. Und zwar so lange, bis große Bevölkerungsgruppen geimpft sind. Dazu gibt es mittlerweile eine große Fülle von Studien und Aufsätzen (Health Affairs: Lyu & Wehby, 2020; Cochrane: Jefferson et al., 2011; Lancet: Chu et al., 2020; Proceedings: Stutt et al., 2020; The American Journal of Tropical Medicine and Hygiene: Leffler et al., 2020; Science: Prather et al., 2020).“

  • #2

    Herbert Clemens (Montag, 23 November 2020 10:48)

    ratlos
    wem glauben?

  • #3

    Oliver Willing (Dienstag, 24 November 2020 00:28)

    Danke für die Angaben von Frau Busch. Die Wissenschaft scheint sich nicht einig zu sein. Dennoch fand ich sehr viele Arbeiten, die eher eine geringere Wirksamkeit nahe legen. Unten folgend kann sich jeder selber ein Bild machen:

    Hier nennt z.B. das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte eine relativ geringe bis keine Wirksamkeit: https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html

    Hier finden sich sehr viele , auch aktuelle Studien mit grobem Resümee (über 30!): http://www.aerzteklaerenauf.de/masken/index.php

    Hier die aktuellste, die bei den Ärzten für Aufklärung noch nicht zu finden ist: https://www.acpjournals.org/doi/10.7326/M20-6817

    Am schönsten fasst das Thema Stoffmasken eine aktuelle Empfehlung bei n-tv zusammen (im Grunde geben sie dort zu, dass man die Stoffmasken nur draußen im Freien und bei 1,5 m Abstand für nützlich hält – was ja heißt, man kann sie auch weglassen): https://www.n-tv.de/ratgeber/shopping-and-service/Schutzmasken-Vergleich-Wann-welche-sinnvoll-ist-article22125376.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE



    Das fundierteste und gut gegliederte in deutscher Sprache ist die Ausführung von Frau Prof. Knappstein:

    es lohnt sich sogar den Volltext zu Gemüte zu führen: https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-1174-6591

    Weil Sie eine andere Meinung als die offizielle vertritt, bekommt sie nun auch Ärger: https://www.pnp.de/lokales/stadt-und-landkreis-passau/passau-stadt/Klinikum-distanziert-sich-von-seiner-Hygienikerin-3836110.html

  • #4

    Oliver Willing (Dienstag, 24 November 2020 00:30)

    Fortsetzung: viele Arbeiten zeigen, dass Masken geringe bis keine Wirkung haben:

    Auch auf englischen Seiten gibt es einen guten Überblick:

    An overview of the current evidence regarding the effectiveness of face masks.
    1. Studies on the effectiveness of face masks

    So far, most studies found little to no evidence for the effectiveness of cloth face masks in the general population, neither as personal protective equipment nor as a source control.

    A May 2020 meta-study on pandemic influenza published by the US CDC found that face masks had no effect, neither as personal protective equipment nor as a source control. (Source)
    A July 2020 review by the Oxford Centre for Evidence-Based Medince found that there is no evidence for the effectiveness of cloth masks against virus infection or transmission. (Source)
    A Covid-19 cross-country study by the University of East Anglia found that a mask requirement was of no benefit and could even increase the risk of infection. (Source)
    An April 2020 review by two US professors in respiratory and infectious disease from the University of Illinois concluded that face masks have no effect in everyday life, neither as self-protection nor to protect third parties (so-called source control). (Source)
    An article in the New England Journal of Medicine from May 2020 came to the conclusion that cloth face masks offer little to no protection in everyday life. (Source)
    An April 2020 Cochrane review (preprint) found that face masks didn’t reduce influenza-like illness (ILI) cases, neither in the general population nor in health care workers. (Source)
    An April 2020 review by the Norwich School of Medicine (preprint) found that “the evidence is not sufficiently strong to support widespread use of facemasks”, but supports the use of masks by “particularly vulnerable individuals when in transient higher risk situations.” (Source)
    A July 2020 study by Japanese researchers found that cloth masks “offer zero protection against coronavirus” due to their large pore size and generally poor fit. (Source)
    A 2015 study in the British Medical Journal BMJ Open found that cloth masks were penetrated by 97% of particles and may increase infection risk by retaining moisture or repeated use. (Source)
    An August 2020 review by a German professor in virology, epidemiology and hygiene found that there is no evidence for the effectiveness of cloth face masks and that the improper daily use of masks by the public may in fact lead to an increase in infections. (Source)

  • #5

    Oliver Willing (Dienstag, 24 November 2020 00:31)

    Fortsetzung:
    Additional aspects

    There is increasing evidence that the SARS-2 coronavirus is transmitted, at least in indoor settings, not only by droplets but also by smaller aerosols. However, due to their large pore size and poor fit, cloth masks cannot filter out aerosols (see video analysis below): over 90% of aerosols penetrate or bypass the mask and fill a medium-sized room within minutes.
    The WHO admitted to the BBC that its June 2020 mask policy update was due not to new evidence but “political lobbying”: “We had been told by various sources WHO committee reviewing the evidence had not backed masks but they recommended them due to political lobbying. This point was put to WHO who did not deny.” (D. Cohen, BBC Medical Corresponent).
    An analysis by the US CDC found that 85% of people infected with the new coronavirus reported wearing a mask “always” (70.6%) or “often” (14.4%). Compared to the control group of uninfected people, always wearing a mask did not reduce the risk of infection.
    Japan, despite its widespread use of face masks, experienced its most recent influenza epidemic with more than 5 million people falling ill just one year ago, in January and February 2019. However, unlike SARS-CoV-2, the influenza virus is easily transmitted by children, too.
    Many states that introduced mandatory face masks on public transport and in shops in spring, such as Hawaii, California, Argentina, Spain, France, Japan and Israel, saw a strong increase in infections from July onwards, indicating a low effectiveness of mask policies. (More examples)
    Austrian scientists found that the introduction, retraction and re-introduction of a face mask mandate in Austria had no influence on the coronavirus infection rate.
    In the US state of Kansas, the 90 counties without mask mandates had lower coronavirus infection rates than the 15 counties with mask mandates. To hide this fact, the Kansas health department tried to manipulate the official statistics and data presentation.
    Contrary to common belief, studies in hospitals found that the wearing of a medical mask by surgeons during operations didn’t reduce post-operative bacterial wound infections in patients.
    During the notorious 1918 influenza pandemic, the use of cloth face masks among the general population was widespread and in some places mandatory, but they made no difference.
    Asian countries with low covid infection and death rates benefited not from face masks but mainly from early border closures. This is confirmed by Scandinavian countries like Norway, Finland and Denmark, which didn’t introduce mask mandates but closed borders early and saw very low covid infection and death rates, too.
    Researchers from the University of Minnesota found that the infectious dose of SARS-CoV-2 is just 300 virions (viral particles), whereas a single minute of normal speaking may generate more than 750,000 virions, making cloth face masks unlikely to prevent an infectious dose.
    To date, the only randomized controlled trial on the efficacy of face masks against covid infection in a community setting was done in Denmark. According to press reports, it found no effect of face masks, but the publication of the study has been denied by three major journals.

  • #6

    Gaby Busch (Dienstag, 24 November 2020 14:40)

    Nicht glauben, wissen. Als Krankenschwester ist für mich das Maskentragen eine Selbstverständlichkeit um andere und auch mich zu schützen Ich kenne auch keine, durch das Tragen verursachte Schäden. Es ist ein Teil der Hygienemassnahmen, eine rücksichtsvolle.

  • #7

    Max Meier (Mittwoch, 25 November 2020 18:15)

    Aber warum denn dann diese ganze Aufregung um/gegen das Maskentragen, wenn es wissenschaftlich doch ganz offensichtlich umstritten ist? Muss das emotional in inem solch hohen Tonus verhandelt werden? Freiheitsrechte - oder gar Menschenwürde. Für was die alles herhalten müssen! Haben wir als Menschen nicht gnz andere, drängendere Aufgaben anzupacken?

  • #8

    Valentin Dübbers (Samstag, 28 November 2020 22:16)

    Liebe Gaby Busch,
    jawohl: ich will nicht nur glauben, sondern wissen, also verstehen. Dann erklären Sie mir doch bitte, warum sich die Einführung der Maskenpflicht nicht in den Kurven niederschlägt - oder inwiefern sie sich doch niederschlägt, was nur wir Unwissenden nicht sehen. Ich will es wirklich wissen und nicht nur glauben, was andere zu wissen meinen.
    Übrigens bezweifle ich, dass man die Situation in einem Krankenhaus mit dem sonstigen Alltag vergleichen kann.

    (Auch @Max Meier)
    Gut, man könnte zwar sagen, im Zweifel für die Sicherheit. Ich selbst komme mit meiner "Alltagsmaske" (die ich zum Glück nicht so lange tragen muss) auch ganz gut klar. Aber was ist mit all denjenigen, die im Zusammenhang mit dem Masketragen über Schwindel, Kopfweh, Konzentrationsschwäche etc. klagen (z.B. Schüler)? Alles Einbildung? Nicht relevant für die Menschenwürde? Und diejenigen, die keine Maske vertragen und sich trotz Attest ständig rechtfertigen müssen und teilweise nicht in Läden etc. reingelassen werden?

  • #9

    Ursula Wefelscheid (Freitag, 11 Dezember 2020 14:02)

    Sie hatten sich ja schon öfters auf Hendrick Streeck berufen. Hier eine Aussage von ihm:
    In dem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung gestand Hendrik Streeck ein, in den zurückliegenden Monaten auch Fehleinschätzungen abgegeben zu haben. So sei er zu Beginn der Corona-Pandemie nicht vom Nutzen der Masken überzeugt gewesen. Zudem habe er anfangs das Coronavirus für weniger gefährlich gehalten als das Grippevirus. „Da habe ich mich klar getäuscht“, gab der Virologe zu.
    aus https://www.fuldaerzeitung.de/fulda/corona-hendrik-streeck-virologe-gestaendnis-fehler-masken-covid19-zahlen-mediziner-grippe-bonn-90089080.html
    in der Hoffnung, dass vielleicht dieser Kommentar veröffentlicht wird.