Die Kultur ist schuld!
Seit am Mittwoch, den 28. Oktober die Regierung und die Ministerpräsidenten der Länder in einem nicht von der Verfassung legitimiertes Gremium in Berlin einen neuen Lockdown als ultima ratio und alternativlose Maßnahme verkündet haben, gleichzeitig aber der Chef der kassenärztlichen Vereinigung Andreas Gassen zusammen mit den Virologen Hendrik Streeck und Jonas Schmidt-Chanasit dagegen halten und das Gegenteil davon für richtig erklären[1], tobt nun in Deutschland, aber auch weltweit ein Kampf – worum? Um die menschliche Immunität![2]
Die einen, wissenschaftlich vertreten durch Herrn Drosten, Herrn Wieler und den allgegenwärtigen Virusexperten von der SPD, meinen, die Bevölkerung in den retournierenden Lockdown schicken zu können, bis die Impfung kommt (laut RKI soll die Impfung erst ab 2022 für eine großen Teil der Bevölkerung verfügbar sein). Auch das Maskentragen, so wird uns von dieser Seite bekundet, soll es bis dahin und danach auch noch geben.[3] Und ja, die Kultur, und überhaupt alles, was Freude bereitet, das soll es nun sein, worauf wir verzichten müssen. Warum? Ja, weil doch das Virus sich überall da ausbreitet, wo und wann auch immer wir uns wohl fühlen![4]
Und ja, 50% der Bevölkerung sind mit den Maßnahmen immer noch einverstanden[5], ja 16% wollen sogar noch weitere Beschränkungen, und nur 35% lehnen die Maßnahmen inzwischen ab. Allerdings sind 45% Prozent der Befragten nicht davon überzeugt, dass die Maßnahmen wirksam sein werden.[6] Dass die Zustimmung aus den Kreisen der Bevölkerung kommt, die nicht mehr arbeiten müssen und den Tag deshalb eher nur zu Hause (vor dem Bildschirm?) verbringen können, sei‘ s drum. Dann eben keine Freude mehr – keine Kultur – ausharren, durchhalten: „Da müssen wir jetzt durch!“ („Durchhalteparolen“ – hatten wir die nicht schon Mal?)
Für seine Gesundheit ist jeder Mensch selbst verantwortlich
Die Gegenseite weiß sich mit der in diesem Blog bereits ausführlich vorgestellten „Great Barrington-Declaration“ (GBD)in Übereinstimmung, dem Konzept also, das auf die zunehmende Immunität der Menschen setzt. Je mehr Menschen sich infiziert haben, je mehr aber auch eine bereits vorhandenen Immunität (Kreuzimmunität durch T-Zellen, siehe unsere Blogbeiträge vom 23. und 14.10. sowie vom 18. und 9.9.) uns schützt, desto weniger Chancen hat das Virus, sich auszubreiten. Es wird in dem Maße verschwinden, in dem es keine Wirtsorganismen mehr findet.[7]
Das Positionspapier von Streeck, Gassen und Schmidt-Chanasit setzt wie auch die GBD auf eben diese zunehmende Immunität der Bevölkerung, die den großen Vorteil hat, dass sie von jedem einzelnen Menschen selbst verantwortet werden kann. Denn nicht das Virus ist schuld an der COVID-19 Erkrankung, sondern das Virus kann nur da schädlich wirken, wo eine mangelnde Immunität vorliegt. Immunität, sprich Gesundheit, ist, wie wir wissen, kein Zufall, sondern sie ist abhängig vom einzelnen Menschen.
Allerdings kann die Gesundheit durch eine ungesunde Umwelt (schlechte Luft, verunreinigtes Wasser, Mangelernährung), durch ungünstige Arbeitsbedingungen (Gifte am Arbeitsplatz) und andere nicht vom einzelnen Menschen verantwortete negative Einflüsse entschieden beeinträchtigt werden, wie es vor allem in den Schwellenländern (Indien, China) und in den ärmsten Ländern dieser Erde (Afrika) leider immer noch der Fall ist. Für die Menschen in den westlichen Industrieländern aber, sind solche externen Faktoren heute zumindest nur noch selten zu finden.
Insofern kann bei uns zumindest jeder Mensch selbstständig für seine Gesundheit sorgen, d.h. wir sind für unsere Gesundheit tatsächlich selbst verantwortlich! Nur da, wo Menschen nicht mehr in der Lage sind, ihre Gesundheit aufgrund ihres Alters oder gefährlicher Vorerkrankungen noch ausreichend zu schützen, benötigen sie Unterstützung und Hilfe, allerdings nur, sofern sie es wünschen!
Was läuft hier eigentlich schief?
Eine der Kernfragen gegenüber der COVID-19-Erkrankung ist also, wie die oben beschriebene „Risikogruppe“ in entsprechender Weise geschützt werden kann. Zur Beantwortung dieser Frage aber bedarf es eines grundlegenden und wissenschaftlich vertieften Verständnisses der Funktionsweise des Immunsystems, sowohl in der Prävention wie in der Therapie von COVID-19.
Um nochmals Albert Einstein zu zitieren: „Man kann Probleme nicht mit demselben Denken lösen, durch das sie entstanden sind!“ Und das ist das Tragische an der jetzt sich zuspitzenden Situation. Die Maßnahmen, die jetzt erneut angeordnet werden, entstammen einem falschen Wirklichkeitsverständnis, denn nicht das Virus ist für COVID-19 verantwortlich, sondern wir selbst. Das Virus, um es nochmals zu betonen, stellt für sich genommen keine Realität dar, es überträgt auch keine Krankheit. Die Krankheit, also COVID-19 entsteht erst dann, wenn das Virus einen geeigneten Wirt, in diesem Falle ein geschwächtes Immunsystem vorfindet.
Maßnahmen diesen Ausmaßes sollten daher tatsächlich nur nach einer umfassenden wissenschaftlichen Beratung mit sich widersprechenden Auffassungen und dann schließlich im Parlament nach einer tatsächlichen Debatte beschlossen werden und nicht unter Hinzuziehung lediglich einer einzigen, vollkommen einseitigen wissenschaftlichen Auffassung, die den tatsächlichen empirischen Fakten in vieler Hinsicht widerspricht.[8]
Die Resilienz-Forschung hingegen, über die wir bereits im Blogbeitrag vom 23.10. ausführlich berichtet haben, zeigt uns, dass gerade alles das, was echte Freude bereitet, alles, wo es einem, wie man sagt „warm ums Herz wird“, für Immunität sorgt! Wärme, insbesondere menschliche Wärme ist ein Immunfaktor von allergrößter Bedeutung! Aber auch Sinnhaftigkeit und Selbstwirksamkeitserfahrung, beispielsweise in einem sozialen Zusammenhang, also in der Beziehung von Großeltern und Enkeln, sorgt für Stabilität, Resilienz und damit Immunität. Das lehrt uns die Salutogenese-Forschung und die Psychoneuroimmunologie schon seit über 30 Jahren.[9]
Die Gesundheitssysteme in den von der Pandemie am meisten betroffenen Ländern wie Frankreich, Spanien oder Belgien und zum Teil leider auch in Deutschland scheinen von diesen Faktoren aber anscheinend immer noch wenig bis gar nichts zu verstehen. Oder, so ist leider auch zu vermuten, es werden gerade in den genannten Ländern mit deutlich höheren Sterberaten an COVID-19[10] die sonstigen Atemwegserkrankungen wie vor allem die Grippe durch die das Immunsystem nachweislich schwächenden Antibiotika therapiert.[11]
Das kann an dieser Stelle nicht weiter untersucht werden, nur eine Tatsache soll aber an dieser Stelle erwähnt werden: „Deutschland bezeichnete man bis vor ein paar Jahren als „Apotheke der Welt“. Inzwischen hat sich die Produktion von Arzneimitteln aus Kostengründen größtenteils auf den asiatischen Kontinent verlagert. Eine Ausnahme machen Naturheilmittel: Deutschland ist nach wie vor weltweiter Marktführer bei der Herstellung von pflanzlichen sowie anthroposophischen und homöopathischen Arzneimitteln. Medikamente nach der anthroposophischen und homöopathischen Heilslehre werden in über 100 pharmazeutischen Unternehmen produziert und von über 60.000 Ärzten mit naturheilkundlicher Ausbildung verschrieben.“[12] Insbesondere Erkältungskrankheiten werden in Deutschland mit diesen Mittel behandelt.[13] Hängt damit möglicherweise eine höhere Immunität gegenüber COVID-19 in Deutschland zusammen? Das wäre eine weiter zu vertiefende Forschungsfrage.
Die Anti-Corona-Strategie ist eine Anti-Immun-Strategie
Auch aus politischen Gründen sind die Maßnahmen jedoch nicht einfach hinzunehmen: Gegen das Vorgehen der Bundesregierung gab es bereits in der Aussprache am 29.10. im Bundestag nach der Regierungserklärung der Kanzlerin eine heftige Debatte, in der vor allem die FDP und die AFD massiven Widerspruch gegen das Vorgehen der Regierung einlegten.[14] Außerdem haben am 29.10. allein in Baden-Württemberg 35 Oberbürgermeister, unter ihnen auch der Tübinger OB Boris Palmer, gegen die Maßnahmen protestiert.[15] Und auch die FDP-Fraktion im Baden-Württembergischen Landtag hat gegen das ihrer Auffassung nach verfassungswidrige Vorgehen Protest eingelegt: Der FDP-Fraktionschef Rülke sagte in der Aussprache im Baden-Württembergischen Landtag am 30.10.: „Bei derart einschneidenden Maßnahmen kann man die politischen Entscheidungen nicht von einem Organ treffen lassen, das in der Verfassung gar nicht vorgesehen ist.“[16]
Der entscheidende Unterschied zur politischen Debatte im Frühjahr und Sommer ist inzwischen eklatant: Nicht mehr allein die „Querdenker“ und „Esoteriker“ sind es, die sich den Maßnahmen entgegen stellen, nein, es sind mittlerweile 35% der Bürger[17] und die parlamentarisch und demokratisch legitimierten Kräfte in diesem Land! Und auch die Medien sind mittlerweile gespalten, denn die Erklärung von Hendrik Streeck und Andreas Gassen wurde durch die Medien des Springer-Konzerns verbreitet und unterstützt, während praktisch alle übrigen Leitmedien die Stellungnahme kritisch kommentierten.
Gesundheitlich gesehen aber ist das, was Herr Drosten und seine politische Gefolgschaft an Maßnahmen jetzt verabreichen und ohne parlamentarische Legitimation in diesem Lande durchziehen wollen, das Gegenteil von dem, was die Gesundheit stärken könnte: Düstere Mienen, Freudlosigkeit, Kälte, Kontaktlosigkeit und Einschränkung alles dessen, was die Gesundheit gerade fördern würde, insbesondere kulturelle Anlässe wie etwa Museums- und Konzertbesuche, die nachweislich zu 0,0% Infektionen führen. Diese von den Herren Drosten und Wieler verschriebenen Maßnahmen sind krankmachend und schwächen das Immunsystem der Menschen nachhaltig, insbesondere durch die weiterhin und jetzt verstärkt eingesetzten „Furchtappelle“ mit Hilfe von Statistiken und mathematisch errechneten Modellkurven.[18]
Insofern ist leider befürchten, dass diese Maßnahmen kaum etwas bewirken werden. Denn nach wie vor ist wissenschaftlich nicht evident, dass Lockdown-Maßnahmen tatsächlich etwas nützen.[19] Und wer oder was soll denn dann im Advent dafür sorgen, dass das Virus sich nicht mehr verbreitet? Das Virus macht keine Weihnachtsferien, im Gegenteil: In der kalten Jahreszeit, wenn uns die Sonnenwärme fehlt, ist unser Immunsystem nachweislich schwächer.
Was hält uns gesund?
Wir sollten stattdessen alles tun, was gerade in dieser Jahreszeit das Immunsystem unterstützt. Dazu könnte eine Art gesundheitsbedingter „Auszeit“ tatsächlich sinnvoll sein, und zwar mit dem Ziel, der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, ihre Gesundheitsvorsorge deutlich zu verstärken. Dazu bräuchte es eine entsprechende Aufklärungskampagne und Empfehlungen, wie das Immunsystem für den Winter gestärkt werden kann. Vor allem aber bräuchte es das Vertrauen in die Eigenverantwortung der Bürger, die nun bereits seit 8 Monaten gelernt haben, mit der Pandemie umzugehen,
Statt Angst und Panik zu verbreiten, wäre es sinnvoller, insbesondere für die Risikogruppen, entsprechende die Gesundheit fördernden Angebote und deren familiäre Unterstützung zu animieren. Die Unmengen an Finanzmitteln, die die Krankenkassen momentan für den nicht validierten und nachweislich unsinnigen PCR-Test[20] investieren, wären für solche Aufklärung und Unterstützung insbesondere der älteren Bevölkerung sehr viel sinnvoller einzusetzen: Statt düsterer Mienen und Angst erzeugenden Prognosen volkspädagogische Hilfen und Hinweise auf die besonders in Deutschland zahlreich vorhandenen Angebote in Volkshochschulen, Musikschulen, Vereinen, Gesundheitszentren usw. Gerade in Deutschland besteht schon seit langem eine die Gesundheit fördernde Kultur in vielen kulturellen Bereichen.[21]
Indem zum Beispiel das Singen und die Musik, Konzerte und Museumsbesuche mit entsprechenden Hygienekonzepten ermöglicht und gefördert würden, könnten sich die Menschen vollkommen unabhängig von staatlichem Dirigismus gegenseitig darin unterstützen, den notwendigen gesundheitlichen und seelischen Halt in dieser Krise zu finden! Insbesondere in dieser dunklen Jahreszeit! Dazu aber braucht es Mut und Entschlossenheit, vor allem aber eine Abkehr von den nicht nur die demokratische Verfassung, sondern auch die Gesundheit der Menschen kränkenden Konzepten des Berliner Corona-Regimes.
Andreas Neider
[2] Ende November wird in der Akanthos-Akademie Edition-Zeitfragen unser drittes Corona-Buch unter dem Titel „Corona und das Rätsel der Immunität“ mit Beiträgen von Michaela Glöckler, Thomas Hardtmuth, Christoph Hueck, Andreas Neider und Hartmut Ramm erscheinen. Das Buch wird überall im Buchhandel erhältlich sein.
[4] Originalton von MP Kretschmann in seiner Videoansprache am Mittwoch zur Baden-Württembergischen Bevölkerung: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/alle-meldungen/meldung/pid/weitere-massnahmen-zur-einschraenkung-der-corona-pandemie/
[7] Für dieses Konzept spricht vor allem auch die aktuelle Lage in Schweden, wo es nach wie vor keinen Lockdown gibt, auch in der kalten Jahreszeit nicht, und die Infektionszahlen dennoch nur sehr langsam ansteigen, ohne Maskenzwang und ohne Schließungen von Gastronomie und Kultureinrichtungen: https://www.swp.de/panorama/corona-schweden-massnahmen-regeln-aktuell-infektionszahlen-heute-erkrankung-infektionen-skandinavien-tegnell-virologe-45079758.html
[9] Vgl. Hans Menning; Das psychische Immunsystem. Schutzschild der Seele, Göttingen 2015.
[10] In Frankreich sterben im Verhältnis zur Einwohnerzahl dreimal so viele Menschen an COVID-19 wie in Deutschland, in Spanien viermal so viele und in Belgien fünfmal so viele.
[13] Genauere Daten dazu liegen leider nicht vor, auch das müsste genauer untersucht werden.
Siehe dazu auch das Interview mit dem OB von Aalen: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.massnahmen-gegen-das-coronavirus-auch-einigeln-ist-nicht-solidarisch.0a4cb426-8407-47bc-a969-c26901e8f39b.html
[18] Siehe dazu unseren Blogbeitrag vom 23.10.
[20]Vgl. den in diesem Blog schon mehrfach zitierten Artikel: https://www.rubikon.news/artikel/die-nonsens-tests
[21] Nähere Informationen erhält man dazu beispielsweise von der Patientenorganisation „gesundheit aktiv e.V“.:
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