Kontrolldenken versus christlicher Individualismus

[Christoph Hueck:]  Kritiker der Corona-Maßnahmen werden weithin als „Verschwörungs-theoretiker“ abgestempelt, obwohl es gar nicht um eine Theorie geht, sondern lediglich um Informationen, die jeder mit geringem Aufwand im Internet finden kann. Hier möchte ich aber noch tiefer nach der Art des Denkens fragen, das hinter den Corona-Kontrollmaßnahmen steht. Denn es handelt sich dabei um eine bestimmte Art, den Menschen zu betrachten.  

Die weltweiten Impfpläne des Bill Gates, die neue RNA-Impfstofftechnologie und die Pläne für einen digitalen Impfnachweis, über die ich in dem Blog Beitrag vom 17.5. berichtet habe, bilden ein zusammenhängendes Gesamtkonzept, eine Agenda weltweiter Kontrolle.[1] Die Corona-Krise ist ein stark wirkender Katalysator zur Umsetzung dieser Maßnahmen. 

In dieser Sichtweise wird der einzelne Mensch auf seine biologische Existenz reduziert und als Objekt betrachtet, die Menschheit als steuerbare Masse. Viren und Bakterien werden als Feinde angesehen und die Technik als Heilsbringer in Form intelligenter Impfstoffverfahren und digitaler Überwachungsmöglichkeiten. Das Ganze wird durch unvorstellbare Geldsummen finanziert, deren Zuteilung von wenigen Menschen kontrolliert wird. „Freiheit ist schädlich für die Gesundheit“ – so könnte man das entsprechende Credo beschreiben.

Alle spirituellen Aspekte des Menschseins werden in diesem Menschenbild systematisch ausgeblendet. Dieses Denken negiert die Menschenwürde, die den geistigen Wesenskern unserer Verfassung bildet. Er wurde ihr als Konsequenz aus den Erfahrungen des Nationalsozialismus und als Bollwerk gegen die Entmenschlichung des Menschen vorangestellt.

Menschenwürde kann nur durch die unzerstörbare, geistige Existenz des Menschen begründet werden. Und in dieser liegt auch die Quelle der Freiheit. Die Würde und die Freiheit des Menschen hängen unmittelbar miteinander zusammen, denn sie begründen sich beide aus dem geistigen Kern der Persönlichkeit. Wer aus diesem inneren Kern, aus der „inneren, geistigen Sonne“ denkt, handelt und lebt, der stärkt auch seine Immun- und Gesundheitskräfte. Das kann jeder an sich selbst unmittelbar beobachten. Es ist auch die Botschaft der Salutogenese-Forschung Aaron Antonovskys.[2]  

Aus geistiger Perspektive sind Krankheit, Leiden und Tod keine vermeidbaren Übel, sondern ein Entwicklungsfaktor. Dazu Rudolf Steiner: "Der Mensch wird sich einst sagen: Was mir die Welt an Freude gibt, dafür bin ich dankbar. Wenn ich aber vor die Wahl gestellt werde, ob ich meine Freuden oder meine Leiden behalten will, so werde ich die Leiden behalten wollen; ich kann sie nicht entbehren zur Erkenntnis. Jedes Leiden stellt sich nach einer gewissen Zeit so dar, dass man es nicht entbehren kann, denn wir haben es als etwas in der Entwickelung Enthaltenes aufzufassen. Es gibt keine Entwickelung ohne Leiden, wie es kein Dreieck ohne Winkel gibt. Wenn der Christus-Einklang erreicht sein wird, werden wir erkennen, dass zu diesem Einklang alle vorangegangenen Leiden notwendige Vorbedingungen waren. Damit der Christus-Einklang da sein kann, muss das Leid da sein; es ist ein absoluter Faktor in der Entwickelung. ... In der Synthese des Weltenprozesses ist das Leid ein Faktor."[3]

Wer also das Leiden vermeiden will, verhindert Entwicklung. - Doch ist damit selbstverständlich in keinster Weise gemeint, dass man anderen Menschen nicht helfen soll. Durch dieses Verständnis des Leidens werden weder die Hilfe für andere Menschen, noch die Bedeutung des Mitleids, und auch nicht der medizinische Heilungswille negiert. Diese Kräfte sind starke individuell-geistige Impulse, die bis tief in die lebendige Körperlichkeit zu wirken vermögen. Die Pläne des Bill Gates zur weltweiten Impfung von Milliarden von Menschen entsprechen aber nicht solchem Heilungswillen, sondern dem ganz groß angelegten Versuch, das weltweite Bevölkerungswachstum zu kontrollieren.[4] Bill Gates ist kein Heiler und Wohltäter der Menschheit, sondern ein Machtmensch und Kontrolleur.

Aus einer Perspektive, die die Würde und die Freiheit des Menschen ernst nimmt, kann es nicht darum gehen, Leiden generell aus der Welt zu schaffen, was ohnehin illusorisch wäre, da der Tod und das Leid ein Teil des Lebens sind. Vielmehr geht es darum, aus beiden Erkenntnis und Entwicklung zu schöpfen und dadurch die inneren Gesundungskräfte zu stärken.

Diesem Verhältnis zum Leiden, das einem tieferen Christus-Verständnis entspricht, stehen die Intentionen von Bill Gates und seinen Mitstreitern als ein anti-christlicher Impuls diametral entgegen. Dieser Impuls dient dem Tod der inneren, geistigen Kraft des Menschen und nicht seinem durch Entwicklung zu erringenden ewigen Leben.

Christoph Hueck

 

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Kommentare: 8
  • #1

    Bettina Bizer (Mittwoch, 27 Mai 2020 17:05)

    Unterschreibe ich! Danke dafür.
    Sie fassen das Geheimnis des Lebens incl, der Christusbezogenheit wunderbar in Worte.
    Solche Menschen wie Sie brauchen wir. Danke und Gottes Segen und Schutz!
    Bettina Bizer, Gernsheim

  • #2

    Hans-Florian Hoyer (Donnerstag, 28 Mai 2020 22:48)

    Geht es auch eine Nummer kleiner?
    Hätte unchristlich nicht völlig genügt? Muss gleich der Anti-Christ beschworen werden?
    Sie sollten sich nicht wundern, wenn die Anthroposophie aufgrund solcher Statements eines Anthroposophen in den Verschwörungstopf gerührt wird.

  • #3

    Volker Dauner (Samstag, 30 Mai 2020 12:14)

    Hoffentlich lesen das Menschen die mit dem Lesen auch verstehen können. Denn wer sich oberflächlich damit beschäftigt fällt eben in die Oberflächlichkeit und kann den realen, geistigen Hintergrund nicht erfassen.

  • #4

    Andreas (Samstag, 30 Mai 2020 17:09)

    Ich möchte ihre Newsletter erhalten.

  • #5

    Sabine Rupp (Freitag, 05 Juni 2020 11:18)

    @Hans-Florian Hoyer
    Ich habe 3 Fragen an Sie:
    1. Welche Textstellen genau beschreiben Ihrer Meinung nach den Anti-Christen?
    2. Wie definieren Sie "Anti-Christ"?
    3. Und was genau wäre daran falsch, falls Herr Hueck in diesem Zusammenhang den Anti-Christen beschreibt? Ist das nicht erlaubt?

    Bitte scheuen Sie sich nicht, mir zu antwroten. Ich möchte Sie nicht angreifen oder über Sie urteilen. Im Gegenteil: ich bin eine, die gerne hinterfragt und klärt und auf diese Weise schon viel dazu gelernt hat.

    Vielen Dank im Voraus
    Sabine Rupp

  • #6

    Sabine Rupp (Freitag, 05 Juni 2020 12:04)

    @Volker Dauner

    Ich glaube, ich bin Ihrer Meinung, Herr Dauner. Meiner Meinung nach basiert ein Verstehen der tieferen Hintergründe aber auch auf einer Grundhaltung, die früh entwickelt und dann auch konsequent gelebt werden muss.

    Unsere vorherrschenden Systeme arbeiten jedoch schon vor der Geburt eines Menschen dagegen. Dies kann man den Menschen, die "oberflächlich" mit Informationen und mit dem Leben überhaupt umgehen, zunächst einmal nicht vorwerfen.

    Ich selbst bin nicht anthroposophisch erzogen (bin der Anthroposophie trotzdem sehr zugetan, auch wenn ich vieles nicht vollends verstehe). In meinem Elternhaus war es aber immer üblich, zu diskutieren, andere Meinungen zu hören und zu reflektieren, Menschen in Ihrer Ganzheit anzuschauen. Ziel war immer ein Verständnis für das Ganze. (Ich behaupte nicht, dass das einfach war und ist. Besonders als Kind hatte ich damit auch zu kämpfen.)

    Und ich gebe zu, dass ich gerne behaupte, der überwiegende Teil der Bevölkerung ist zu Tiefgang und Reflexion nicht in der Lage.

    Andererseits gerate ich zunehmend in Zweifel, ob meine (selbstgerechte?) Forderung nach mehr Mennschenverstand, mehr Intuition und mehr Gesinnung für die großen Zusammenhänge der richtige Weg ist.

    Mit dem Vorwurf, die meisten Menschen sind zu oberflächlich, komme ich nicht weiter. Im Gegenteil, ich mache weitere Gräben auf zwischen "denen" und mir.

    Meine Frage ist: Auf welchem Weg kann man "die anderen", diejenigen, die "oberflächlich" sind und vielleicht auch überfordert, verständnisvoll für eine tiefere, ganzheitliche Sichtweise, wie die Anthroposophie, öffnen?

    Einen Weg dorthin sehe ich gerade in den Publikationen von Herrn Hueck. Ich halte sie für sehr gelungen und geeignet, eine breitere Masse von Menschen zum Weiter- und selbst Denken anzuregen.

    Vielen Dank dafür!


  • #7

    Hans-Florian Hoyer (Sonntag, 07 Juni 2020 01:01)

    @Sabine Rupp
    1: "Diesem Verhältnis zum Leiden, das einem tieferen Christus-Verständnis entspricht, stehen die Intentionen von Bill Gates und seinen Mitstreitern als ein anti-christlicher Impuls diametral entgegen. "
    2. garnicht
    3. Wo beschreibt Herr Hueck den Anti-Christen? Soll das Bill Gates sein?

  • #8

    Martin-Ingbert Heigl (Mittwoch, 17 Juni 2020 16:24)

    Hallo Herr Hoyer,
    Die Debatte macht mich etwas ratlos.
    Es geht um den Satz:
    „Diesem Verhältnis zum Leiden, das einem tieferen Christus-Verständnis entspricht, stehen die Intentionen von Bill Gates und seinen Mitstreitern als ein anti-christlicher Impuls diametral entgegen.“
    Stünde da, wie von Ihnen vorgeschlagen „un-christlich“ wäre es nur eine einfache Verneinung; wer unchristlich handelt, tut es vielleicht einfach aus Egoismus oder Unachtsamkeit. Ist das Handeln aber gezielt („diametral“) gegen den Christus-Impuls gerichtet, ist anti-christlich sicher der richtige Ausdruck.
    Wie kommen Sie nur von da auf den absurden Gedanken, Herr Hueck hätte damit den Antichristen beschworen bzw. Bill Gates sei der Antichrist persönlich?